Es war kein leichter Aufbruch heute Morgen, denn ich ließ einen Minimalkomfort zurück, den ich in den nächsten Wochen nicht genießen werde: den Heizlüfter. Ich hatte mir das Gerät gekauft, nachdem ich auf dem Campingplatz ab Dezember doch den Strom zahlen musste. Es warm und trocken zu haben … purer Luxus. Den Heizlüfter mitzunehmen, hätte keinen Sinn gemacht, weil ich keinen Strom mehr direkt am Zelt haben werde. Die wenigen Campingplätze, die im Winter offen haben und die ich auf meiner Route nach Spanien anfahre, buche ich aus Kostengründen ohne Strom.
Gestartet bin ich um 10:30 und mit deutlich weniger Gepäck. Dass ich auf der heutigen Etappe trotzdem Probleme bekam, hatte aber mehr damit zu tun, dass ich 2 Monate nur wenig Bewegung gehabt habe. Ab Briare hatte ich mit etlichen Steigungen zu kämpfen, sodass ich langsamer vorankam als angenommen, Der eisige Gegenwind tat sein übriges dazu. Ursprünglich wollte ich bis zum Campingplatz in Sully-sur-Loire fahren, änderte diesen Plan aber aus 2 Gründen: Zum einen würde ich den Platz sicher nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit erreichen – mein Fahrrad hat immer noch kein Licht – zum anderen hielt ich es für besser, bei dem angesagten schlechten Wetter morgen, nur eine kurze Etappe zu fahren. 16 Kilometer. Das hat den Vorteil, dass ich die Zeit auf dem Campingplatz zum schreiben nutzen kann.
Apropos Wetter … Das zeigte sich heute früh noch wechselhaft mit einigen Schauern, doch als ich aufbrach kam die Sonne hervor. Größtenteils blieb es auch sonnig, nur der kalte Wind war sehr unangenehm. In Briare fuhr ich einen Umweg zu einem großen Supermarkt, um meine Vorräte aufzustocken. Danach radelte ich nach einer kurzen Essenspause weiter. Es ging über die Brücke und weiter nach Saint-Brisson-sur-Loire. Hier führte der Radweg einige Kilometer entlang einer Straße, bis zur Brücke von Gien.
Ab hier wurde es wieder flacher und bei Einbruch der Dunkelheit erreichte ich meinen anvisierten Schlafplatz. Am Rand von Saint-Gondon befand sich ein großer Picknickplatz, ruhig gelegen und um diese Jahreszeit von anderen Radlern oder Spaziergängern nicht frequentiert. Ich schob mein Fahrrad über die nasse Wiese bis zu der hintersten Bank und baute im Licht meiner Stirnlampe das Zelt auf. Die erste Etappe nach der Winterpause wäre geschafft, ich bin es auch.