Etappe am 15. Februar 2023 von Nouan-sur-Loire nach Candé-sur-Beuvron

Wie immer, wenn ich längere Zeit auf einem Campingplatz verbracht hatte, dauerte es ewig, bis alles an Ort und Stelle verstaut war. Zudem fing ich recht spät mit dem Packen an, weil ich hoffte, dass es die Sonne früher durch den Dunst und die Wolken schafft, aber nein. Sie blieb nur ein blasser gelber Kreis. Da es in der Nacht auch noch Hochnebel gegeben hatte, trocknete das Zelt an der Innenseite nicht genügend ab. Ich hakte das Innenzelt also aus, damit die Feuchtigkeit beim Zusammenlegen nicht eindringt. Das bedeutet mehr Zeit einrechnen beim Aufbauen heute Abend.

Um 11_30 fuhr ich los. Es ging zuerst nach Muides-sur-Loire, wo ich die Brücke überquerte, um auf dem anderen Loire-Ufer dem Eurovelo 6 weiter zu folgen. Endlich schaffte es auch die Sonne aus den Wolken heraus. Im Vergleich zu den beiden vergangenen Tagen, die mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen bis zu 16 ˚schon frühlingshaft waren, blieb es heute mit 13˚ recht kühl.

Der Radweg führte wieder auf dem Deich entlang. Auf den Wiesen rechts und links weideten Mutterschafe mit ihren Lämmern. Es ging vorbei an einem Freiland-Hühnerhof und einige Kilometer weiter – ich staunte nicht schlecht – standen echte Wüstenschiffe – Kamele – zusammen mit Friesenpferden auf einer Weide! Lamas und Alpakas lasse ich mir ja noch eingehen, aber was fängt man mit Kamelen an der Loire an?!

Blois erreichte ich gegen 15:00. Da ich die Stadt und das Chateau bereits im April 2022 ausgiebig besichtigt hatte, verzichtete ich auf einen Abstecher in die Innenstadt. Stattdessen folgte ich weiter dem Eurovelo 6, der hier die Loire wieder überquerte, und fuhr zu einem kleinen Supermarkt, um meine Vorräte aufzustocken, Nur wenige Meter weiter entdeckte ich eine Patisserie mit angeschlossenem Café und legte dort eine Kaffeepause ein. Um 16:30 fuhr ich weiter und erreichte eine halbe Stunde später Chailles. Eigentlich wollte ich hier für diese Nacht mein Zelt aufschlagen, doch erstens war es noch viel zu früh und zweitens war im Park bei dem schönen Wetter einiges los.

Daher beschloss ich, noch bis Candé-sur-Beuvron zu fahren, etwa 9 Kilometer von Chailles entfernt. Ich aß noch rasch eine Kleinigkeit und nahm die letzte Strecke für heute unter die Reifen. 9 Kilometer waren ein Klacks. Dachte ich. Leider hatte ich vergessen, dass es auf diesem Teil des Radweges einige ordentliche Anstiege zu bewältigen gab, da er nicht mehr entlang der Loire verlief. Als ich Candé-sur-Beuvron schließlich erreichte, stellte ich fest, dass der Radweg wegen Bauarbeiten gesperrt worden war. Da war also noch ein Umweg fällig. So kam ich am anvisierten Picknickplatz erst an, als es bereits dunkel wurde. Das Zelt baute ich im Licht der Stirnlampe auf. Passanten waren keine mehr unterwegs und die Straße war weit genug weg. Ich hoffte also, dass es eine ruhige Nacht werden würde. Morgen geht es dann weiter über Amboise in Richtung Tours.

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