Heute früh gab es noch einmal ein frostiges Erwachen. Bei – 3˚, Hochnebel und Raureif fiel es mir schon schwer, meinen kuschelig warmen Schlafsack zu verlassen. Aber es half ja nichts. Um 09:00 war ich startklar und lief einige hundert Meter, um richtig warm zu werden. Bis Amboise – wo ich eine Pause machen wollte – waren es 25 Kilometer. Nicht besonders weit, aber die heutige Etappe wartete mit vielen Anstiegen auf, da der Radweg nur abschnittsweise an der Loire entlang führte. Den größeren Teil verlief er durch die Weinberge. Da pfiff nicht nur meine Lunge aus dem letzten Loch. Ich bin schon seit Wochen ziemlich angeschlagen, weil seit Mitte November die Wechseljahre erneut zuschlagen. Heftige Dauerblutungen, Bauchschmerzen, Übelkeit … das volle Programm. Da sind solche physischen Anstrengungen – noch dazu mit einer Ernährung, die billig ausfallen muss – ganz schön kräftezehrend.

Die Kaffeepause nahm ich daher etwas früher in einen kleinen Bar in Mosnes. Anschließend ging es weiter in Richtung Amboise. Für die Strecke bis Chargé wählte ich die Hauptstraße, denn der Radweg wollte steil bergauf und durch die Weinberge. Abkürzen konnte ich so auch noch einige Kilometer. Ab hier wurde die Hauptstraße aber zu gefährlich und ich folgte erneut dem Radwanderweg. 4 Kilometer am Stück bergauf und ich schnaufte wie eine alte Dampflok! Am Aquarium gab es zwar einen Picknickplatz, aber ich war mir ziemlich sicher, dass zelten dort nicht erlaubt war. Also ging es weiter. Bergauf und bergab. Der Radweg wand sich durch die Weinberge bis Montlouis-sur-Loire und durch die Stadt hindurch. Er kam an der Hauptstraße wieder aus und einige hundert Meter weiter fand ich endlich einen Picknickplatz, ab dem ich zelten konnte. Er lag etwas abseits der Straße. Der Lärm ist natürlich trotzdem zu hören, aber eine andere Wahl hatte ich nicht.

Morgen geht es  – je nach Wetter, es soll regnen – durch Tours durch und weiter nach Villandry.