Mit dem Hochnebel war es ganz schön eisig, als ich heute früh nach einem schnellen Kaffee meine Sachen packte. Alles war klamm und feucht. Die ersten zwei Kilometer lief ich daher auch und schob das Fahrrad, um warm zu werden. Bis Avoine folgte ich dem Eurovelo weiterhin, doch die Strecke durch die Weinberge nicht mehr. Stattdessen nahm ich die D 7 am Kernkraftwerk Chinon vorbei, eines der ältesten – Inbetriebnahme 1964 – in Frankreich. Drei Reaktoren sind bereits stillgelegt.
Die Straße war heute am Sonntag nur wenig befahren und auch das kurze Stück über die D 749 verlief glatt. Wochentags hätte ich diese Abkürzung wegen des dichten Verkehrs nicht genommen. Ich erreichte erneut die D 7, die nun bis Candes-Saint-Martin an der Loire entlangführt und die Vienne überquerte, die hier in die Loire mündete. In Montsoreau schien trotz des grauen Himmels und kühlen Wetters alles los zu sein, was nicht angebunden war. Eigentlich wollte ich hier in einem der zwei heute geöffneten Cafés eine Pause machen und mein Handy aufladen. Zwar ergatterte ich noch einen Tisch ganz hinten in der Bar, aber leider gab es keine Steckdosen. Die Pause fiel daher auch kürzer aus als geplant, zumal es immer voller wurde und ich keine Lust hatte, eine Aerosolparty mit Corona zu feiern.
Mein Ziel war der Wohnmobilstellplatz mit gratis Zeltwiese in Dampierre-sur-Loire, auf dem ich auch im April 2022 genächtigt hatte. Doch als ich am späten Nachmittag dort ankam, war alles menschenleer. Duschen und alles andere wurde erst ab April geöffnet, eine Toilette – aber kein Trinkwasser – stand zur Verfügung. Nun ja, es war nur für eine Nacht und in Saumur konnte ich hoffentlich Strom tanken. Bis in die Stadt waren es nur noch wenige Kilometer und zum Campingplatz noch mal etwa 16. Das würde mir morgen genug Zeit geben, Saumur zu besichtigen, zumal auch herrliches Wetter vorhergesagt wurde.