Etappe am 20. Februar 2023 von Dampierre-sur-Loire nach Montreuil-Bellay

Bevor ich jedoch am nächsten Tage den ersehnten Sonnenschein und die Wärme genießen konnte, fror ich morgens erst mal bei Hochnebel und 0˚ und hielt mich am Kaffeebecher fest. Gepackt hatte ich anschließend schnell und brach um 09:30 auf. Weil es noch so eisig kalt war, hatte ich heute wieder die warme Unterkleidung anbehalten.

Bis Saumur blieb ich an der Straße – der Radweg kurvte mit Umwegen durch die troglodytischen Stätten weiter, die ich im letzten Jahr ausgiebig fotografiert hatte – und erreichte Saumur an der Église Notre-Dame-des-Ardilliers. Die Brücke über die Loire tauchte gerade aus dem Hochnebel auf.

Mein erster Weg führte mich entlang des Eurovelos ins Gewerbegebiet, wo ich entweder beim großen gelben M oder im Crescendo – ein Schnellrestaurant im Leclerc-Supermarkt – frühstücken und meine Geräte aufladen wollte. So der Plan. Den ich in die Tonne treten konnte, denn es war alles gerappelt voll. Um den eigentlichen Supermarkt herum gab es Boutiquen und ein Stehcafé, immerhin mit Steckdosen ausgestattet. Lang wollte ich hier nicht bleiben, nur das Handy so weit aufladen, dass ich fotografieren und später noch zum Campingplatz navigieren konnte.

Um 13:30 fuhr ich zurück in die Innenstadt und von da aus zum Schloss. Im vergangenen Jahr hatte ich keine Zeit für eine Besichtigung gehabt, und 2019, als ich diese Strecke zum ersten Mal radelte, war es viel zu heiß dafür. Stattdessen besuchte ich damals den Cadre Noir, was ein unglaublich tolles Erlebnis gewesen war.

Das Gespann parkte ich unterhalb des Schlosses, weil ich es nicht bis nach oben schieben wollte und stieg dann eine Treppe hoch zum Schlosstor. Ich machte ein paar Fotos und betrat den Innenhof. Hier gab es nicht viele Besucher, sodass ich schöne Fotos vom Schloss selbst und der absolut atemberaubenden Aussicht auf Saumur und die Loire genießen konnte. Der Himmel war nahezu wolkenlos und azurblau. Irgendwann habe ich mal genug Geld und Zeit und dann werde ich sämtliche Loire-Schlösser ausgiebig innen und außen besichtigen! Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich nur kurz die Fassade – oft nicht mal das, weil viele auch dafür Eintrittsgeld verlangen – bewundern und fotografieren kann.

Nach etwa einer Stunde machte ich mich auf den Rückweg, fotografierte noch eine Kirche unterwegs und suchte dann den neuen Radweg. Die La Vélo Francette führt von Ouistreham an der Küste der Normandie über Saumur nach La Rochelle an die Atlantikküste. Geschätzt sind das bis Rochefort etwa 10 Etappen maximal.

Von Saumur aus führte der Radweg entlang der Thouet und später durch die Weinberge nach Montreuil-Bellay. Der Campingplatz lag knapp 3 Kilometer davor am Ufer der Thouet. Ich hatte zwar in dieser Jahreszeit nicht viel Touristen erwartet, aber doch überrascht, dass alles leer war. Oberhalb der Rezeption standen Wohnwagen und Mobilheime, die an Arbeiter vermietet waren, aber Touristen gab es keine. Die riesige Wiese war komplett leer. Und ziemlich ungepflegt. Es dauerte etwas, bis ich einen halbwegs ebenen Platz für mein Zelt fand. Überall gab es Löcher, Unkraut und Buckel. Alte Pferdeäpfel lagen auch herum. Das ganze Areal wirkte nicht wie ein häufig frequentierter Campingplatz!

Die Rezeption war nicht besetzt, man musste anrufen, dass jemand herkam, zum einwiesen und abkassieren. Nach zwei Stunden kam dann endlich jemand und dann erwartete mich die nächste – böse – Überraschung. Statt der ausgewiesenen 6 € pro Nacht ohne Strom, bezahlte ich 10 €! Wow. Für so eine ungepflegte Wiese, die ohnehin leer war? Immerhin entpuppte sich der Sanitärblock als annehmbar sauber. Es gab auch einen Pavillon mit Sitzecke und Steckdosen. Ich hatte hier eigentlich mindestens eine Woche Aufenthalt geplant, aber das konnte ich mir nun nicht mehr eisten, daher buchte ich nur bis Freitag. Ab morgen war Regen angekündigt und ab Freitag sollte es wieder trocken sein. Der nächste Campingplatz – ein sehr kleiner – ist in Saint-Géneroux, etwa auf halber Strecke zwischen Thouars und Airvault. Geöffnet hat er, Preise weiß ich aber nicht. Den erreiche ich am Samstag. Ich hoffe, dass es nicht so teuer wird und ich dort etwas länger bleiben kann.

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