Etappe am 24. Februar 2023 von Montreuil-Bellay nach Thouars

Es schüttete noch bis 03:00 morgens, dann ließ der Regen endlich nach. Nach 24 Stunden toujours. So sehr es die Natur braucht, mir reichte es vorerst mit dem Nass. Ich fing spät mit dem Packen an, damit das Zelt noch abtrocknen konnte. Die Etappe heute würde – vorausgesetzt, der von mir anvisierte Picknickplatz etwa 2 Kilometer vor Thouars eignete sich zum Übernachten – nur 28 Kilometer betragen. Der Wetterbericht sagte für heute einen Mix aus Sonne und Wolken vorher und es sollte trocken bleiben. So brach ich also auch erst um 12:00 auf, nachdem Laptop und Handy nochmal voll aufgeladen waren.

Der bleigraue Himmel sah allerdings immer noch nicht so aus, als wollte er aufreißen und die Sonne durchlassen. Tatsächlich fing es sogar eine halbe Stunde nach Start an zu nieseln. Nicht so schlimm, dachte ich. Der Wind kam von hinten und kalt war es nicht. Eine weitere Stunde später musste ich meine Einschätzung revidieren. Es goss mittlerweile wie aus Kannen. In einem Bushäuschen stellte ich mich kurz unter um, Regenkleidung anzuziehen und die Regenhülle über den Rucksack zu ziehen. Da es nicht so aussah, als würde es in absehbarer Zeit aufhören, fuhr ich weiter.

Die Strecke heute führte größtenteils über kleine Straßen, die in einem schlechten Zustand waren. Ein Fleckerlteppich aus Asphalt sozusagen. Dort, wo der Radweg an der Thoue direkt entlanglief, war er geschottert aber doch besser zu fahren als die Straßen. Sonst war es eigentlich eine schöne Strecke. Bei besserem Wetter hätte sie sicher Spaß gemacht, da sie durch hübsche kleine Dörfer führte und es alte Mühlen und Schlösschen zu sehen gab. In Taizon fotografierte ich die gallo-romanische Brücke, die noch sehr gut erhalten war.

Als ich um 15:30 den Picknickplatz erreichte, war mir nach kurzer Inspektion klar, dass ich hier nicht zelten konnte. Was nicht unter Wasser stand, lag zu dicht an der Straße. Auch die nächsten beiden Plätze eigneten sich nicht, daher entschloss ich mich, doch noch durch Thouars zu fahren und auf der anderen Seite nach einem Platz zu suchen, Laut nextpicknick.org gab es dort noch einen. Ganz so leicht war das aber nicht, denn vom Fluss aus führte der Weg mit 15% Steigung etwa einen Kilometer hoch zur Stadt. Nach etwa der Hälfte erreichte ich eine kleine Plattform, auf der ich den Hänger abkoppeln und parken konnte, denn meine Lunge stand kurz vor dem Platzen. Ich schob also das Fahrrad die zweite Hälfte zuerst bis ganz nach oben und holte den Anhänger dann nach.

Nach einer weiteren Atempause machte ich mich auf den weg durch Thouars, schoss einige Fotos – der Regen hatte glücklicherweise nachgelassen – und musste dann noch einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, da die Fußgängerbrücke wegen Bauarbeiten gesperrt war. Direkt dahinter befand sich eine kleine Grünanlage mit dem Picknickplatz. Die hohe Mauer bot Sichtschutz zur Straße hin, die Grasnarbe war nass, aber nicht matschig und eben. Kurz entschlossen baute ich das Zelt hier auf. Morgen hatte ich dann nur noch 17 Kilometer bis zum Campingplatz in Saint-Géneroux. Es ist ein sehr kleiner Campingplatz, hat auch geöffnet, aber den Preis weiß ich nicht. Hoffentlich nicht wieder so teuer wie der letzte!

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