27. April 2023, Etappen von Hastingues nach Os

Ich ließ mir heute morgen Zeit mit dem Packen, da ich keine lange Etappe geplant hatte. Die Route würde teils über den V 81 und teils über kleine Straßen führen. Der Radweg kommt erst in Bellocq wieder aus den Bergen runter zum Fluss.

Mit Sonnenschein pur und angekündigten 27 Grad bekam ich frühsommerliches Wetter dazu geliefert. Meine Kleidung wie auch Schlafsack und alles andere war auf Winter ausgelegt. Ich würde also ganz schön ins Schwitzen kommen, zumal mich heute auch viele Anstiege erwarteten. Immerhin ging es zum Teil durch die Ausläufer der Pyrenäen.

Bis Orthez jedoch überforderten die Steigungen mich nicht. Aber ich musste viele Pausen einlegen. Vom See aus wollte ich noch bis Marlasq fahren und an einem weiteren See zelten. Da es gerade erst 16:00 war, entschied ich mich um. Je näher ich heute an Pau herankam, desto besser für die morgige Etappe. Also radelte ich weiter.

Nun wurden die Hügel hier zunehmend höher und steiler. Ich hatte ganz schön zu kämpfen. Die Sonne knallte auf mich herab und mein Wasser ging zur Neige, aber hier gab es absolut nichts. Keine Wohnhäuser, keine Bauernhöfe. Nur Felder, Wiesen und Wald. Der nächste Ort war Lagor.

Da der Radweg zwei große Schleifen durch noch steilere Hügel drehte und erst hinter Lagor zurück auf meine Route kam, nahm ich die Abkürzung, die Komoot mir vorschlug. Kürzer war sie tatsächlich aber die Höhenmeter … Heilige Scheiße!

Nach den vorherigen Steigungen und der ungewohnten Wärme war ich bereits fix und alle. Die 1240 Meter nach Lagor hoch, mit einer Steigung von 12%, bewältigte ich in vier Etappen. Den Anhänger koppelte ich zuvor ab. Fahrrad hochschieben, kurz verschnaufen, Anhänger nachholen, verschnaufen. Das Ganze vier Mal!

In Lagor hoffte ich, Passanten anzutreffen, die ich nach Wasser und einem Schlafplatz fragen könnte, doch da hatte ich Pech. Trotz des schönen Wetters war keine Menschenseele auf der Straße unterwegs. Nicht einmal die obligatorischen Hundegassigeher!

Wasser konnte ich zum Glück auf einer öffentlichen Toilette auffüllen, aber mit einem Schlafplatz sah es schlecht aus.

Ich radelte weiter über Mourenx nach Os. Dort würde ich endlich fündig. An einer Sportanlage gab es einen Picknickplatz. Allerdings war niemand da, den ich hätte fragen können und es wurde bereits dunkel. Ich ging das Risiko ein und baute mein Zelt auf. Fast 70 Kilometer habe ich heute zurückgelegt! Dafür wird es morgen leichter.

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