Regen prasselte seit 6 Uhr früh auf mein Zelt und es sah nicht danach aus, als wollte es zeitnah aufhören. Daher packte ich gegen 8:30 alles zusammen, baute das Zelt ab und fuhr zurück zur Europabrücke, um auf den Eurovelo 6 zu gelangen. Das Ziel heute sollte ein Wohnmobilstellplatz in Beaugency sein, auf dem ich im April 2022 bereits gezeltet hatte. Es regnete weiterhin, als ich im Super U meinen Einkauf erledigte und im angeschlossenen Café frühstückte.

Irgendwann sah ich nach draußen und bekam einen Schrecken: Es schneite. Und zwar kräftig. Dicke weiße nasse Flocken bildeten sehr schnell eine rutschige Schicht auf Straßen und Wegen. Ich hoffe dennoch, dass ich weiterfahren konnte. Nachdem ich wieder aufgebrochen war, musste ich mein Urteil aber schnell revidieren. Die Fahrradreifen waren keineswegs für solche Straßenverhältnisse geeignet! Das hieß: Schieben! Also schob ich. Zwischendurch hatte ich Glück und ich konnte in der Spur, die Autos hinterlassen hatten, fahren, aber den größten Teil der Strecke schob ich das Gespann. Ich kam nur sehr langsam vorwärts und ja, anstrengend war das natürlich auch!

Mein Tagesziel hatte ich bereits gestrichen. Ich hoffte aber, irgendwo bei Meung-sur-Loire einen Platz zum Zelten zu finden. Diese Hoffnung zerschlug sich schnell, als ich diesen Ort endlich erreichte. Die zwei Picknickplätze lagen direkt an der Hauptstraße und boten null Sicht – und Wetterschutz. Ich kämpfte mich also weiter voran bis Baule. Dort traf ich ein älteres Ehepaar auf ihrem Spaziergang und fragte sie, ob sie einen Platz wüssten, wo ich zelten könnte. Sie waren ziemlich entsetzt, dass jemand bei dem Wetter im Zelt nächtigen wollte, und luden mich kurzerhand ein, bei ihnen im Gästezimmer zu schlafen.

Philippe und Mauricette waren super nett und ich sehr froh, um einen warmen und trockenen Schlafplatz! Morgen sollte es sonnig werden, aber kalt. Ich hoffe aber, dass ich ab dem späten Vormittag fahren kann.