Noch eine Nacht …

Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen:

  • Anhänger Plane und Aufbau geflickt, Reifen überprüft und noch Dinge aussortiert, die nicht unbedingt mit müssen, um Gewicht zu sparen.
  • Hintere Satteltaschen sauber gemacht und auch hier Dinge aussortiert.
  • Am Fahrrad den Vorderreifen mit dem Hinterreifen getauscht.
  • Wäsche gewaschen.
  • Routenplanung abgeschlossen.
  • Trockenvorräte überprüft.
  • Alles gepackt, was ich heute Nacht nicht mehr brauche.

Was noch fehlt: Geld natürlich. Am Fahrrad müsste das Licht dringend repariert werden. Zwar belastet diese Tour mein Budget weniger als wenn ich hierbleiben würde, dennoch fehlt es an finanziellen Reserven. Einige wenige Campingplätze kann ich anfahren, ansonsten zelte ich wieder wild. Bis Saumur kenne ich auch genug Plätze, an denen das möglich ist, da ich es im April 2022 ähnlich gehalten habe. Geld benötige ich aber auch für Pausen in Bars oder Cafes. Nicht nur, um mich aufzuwärmen. Da ich vorwiegend wild zelte, muss ich einmal am Tag an eine Steckdose, um Laptop und Smartphone aufzuladen. In Frankreich ist es leichter, solche Bars zu finden, günstiger als in Belgien, den Niederlanden oder Deutschland sind sie auch, gratis sind sie indessen nicht. Hier vier Euro für zwei Kaffee, da zehn Euro für Lebensmittel … so ist das momentan magere Budget von knapp 80 Euro schnell aufgebraucht. Keinesfalls reicht es bis zum Monatsende.

Wer mich unterstützen möchte, kann das über den Spendenbutton hier auf dem Blog machen oder über Gofundme. Leseratten werden vielleicht fündig auf meiner Autorenseite bei Amazon. Jedes verkaufte Buch hilft mir natürlich auch. Wer ein schickes Buchcover braucht, eine schöne Webseite oder professionell gestaltete Printsachen, kann sich hier informieren. Jeder Cent hilft!

Tourplanung 2023

Das ist die kürzeste Winterpause, seit ich mit Fahrrad und Zelt unterwegs bin! 2 Monate. Nicht genug, um wirklich etwas wegzuschaffen. Gerade mal 2 Geschichten habe ich veröffentlicht, denn auch Kurzgeschichten und Novellen brauchen Zeit und Sorgfalt. Ein Kurzroman ist derzeit in Arbeit. Ich hoffe, dass ich den am 15. Januar veröffentlichen kann.

Starttag ist der 12. Januar 2023, bis dahin habe ich den Campingplatz noch bezahlen können. Die restlichen 120 Euro benötige ich für unterwegs. Ursprünglich wollte ich den Eurovelo 6 bis Nantes weiterfahren und von da aus auf den Eurovelo 1 wechseln. Das habe ich jetzt geändert. Da gerade die Strecke von Saint-Brevin-les-Pin bis La Rochelle schwierig ist, was wildes Zelten betrifft, fahre ich ab Saumur auf der La Vélo Francette weiter, einem Radfernweg, der von Caen bis nach La Rochelle führt. Dadurch kürze ich nicht nur erheblich ab, es ist auf dieser Route auch wesentlich leichter Zeltplätze zu finden, da sie fiel am Fluss beziehungsweise Kanal entlang verläuft. Zwar ist sie etwas hügeliger, aber insgesamt 300 Höhenmeter sind für mich noch zu schaffen. Den Anhänger nehme ich noch bis Bayonne mit, habe aber dennoch einiges an Gepäck reduziert.

Vor La Rochelle biege ich auf Nebenstraßen ab, um nach Rochefort zu fahren, denn die Strecke Andilly bis Rochefort ist für Ende Januar zu lang. Ich werde also vor Rochefort nach einem Zeltplatz suchen, anschließend fahre ich auf dem Eurovelo 1 weiter. Übernachten werde ich größtenteils an denselben Plätzen, wie im März 2022, als ich die Strecke in die Gegenrichtung gefahren bin.

Ab Hendaye wird es schwierig. Der Eurovelo 1 verläuft über die Berge nach Pamplona. Höchster Punkt ist auf etwa 850 Metern. Laut Komoot sind es insgesamt 1900 Höhenmeter, die ich überwinden müsste. Keine Chance mit meinem Asthma. Dahe werde ich versuchen, eine Mitfahrgelegenheit für diese Etappe zu organisieren. Natürlich brauche ich dann auch eine möglichst günstige Unterkunft für 1 bis 3 Nächte in Hendaye und Umgebung. Die Campingplätze dort haben im Winter alle geschlossen.

Das neue Jahr ist da, die Probleme sind die alten geblieben

Die ersten vier Wochen musste ich ja keinen Strom bezahlen, weil ich nur mein Handy und den Laptop auflade, durfte also gratis die Steckdose im Waschraum dafür nutzen. Leider ist diese Vereinbarung hinfällig geworden. Aus welchen Gründen auch immer, wurde mir mitgeteilt, dass ich den Strom ab sofort bezahlen müsste.

Das bedeutet nicht unerhebliche Zusatzkosten, die ich auf Dauer nicht stemmen kann. Pro Monat sind das dann fast 240 €! Mir bleibt also nichts anderes übrig, als im Winter wieder auf Tour zu gehen. Mit einem Fahrrad, das eigentlich Reparaturen benötigt, denn Licht, Tretlager und den Hinterreifen konnte ich aus Kostengründen noch nicht austauschen lassen. Hier gibt es auch keinerlei Werkstätten oder Fahrradgeschäfte im näheren Umkreis. Zudem haben im Winter kaum Campingplätze geöffnet. Es war schon im vergangenen März schwierig. Breche ich in diesem Monat auf – bezahlt habe ich noch bis zum 12. Januar 2023 – wird es noch schwieriger werden.

Natürlich ist um diese Jahreszeit nur eine Radtour gen Süden sinnvoll. Nicht der französische, sondern der spanische Süden. Zwar wäre die Strecke über die Via Rhona kürzer, aber sie ist im Winter nicht wirklich angenehm zu fahren. Ich bin sie im Februar 2013 mit meinem Pferd gewandert, fand aber fast immer ein Nachtquartier bei Bauern oder Pferdeställen. Mit dem Fahrrad sieht das schon anders aus, und der Mistral kann echt unangenehm sein. Daher habe ich mich für die längere Strecke über den Eurovelo 6 bis Nantes und von da aus auf dem Eurovelo 1 nach Bayonne entschieden. Das sind etwa 1100 Kilometer insgesamt und weitestgehend flach, von Vorteil ist, dass ich diese Strecken gut kenne und weiß, wo ich nachts zelten kann. Zudem kriege ich es nicht mit Schnee und Eis zu tun, eher mit Regen, Wind und Sturm.

Tageslicht – und wetterabhängig werde ich wohl etwa 4 Wochen für diese Strecke benötigen. Ich versuche möglichst viel an Gepäck einzusparen, was unter anderem bedeutet, dass ich den Anhänger nicht mehr mitnehme. Der wiegt immerhin leer bereits 10 Kilo. Ich habe einen größeren Treckingrucksack gekauft, in dem ich neben dem Laptop plus Zubehör, die Sommerkleidung, Socken und Unterwäsche verstauen kann. Ich starte dann geschätzt mit etwa 20 Kilo weniger, was bei Steigungen schon etwas ausmacht.

Von Bayonne aus will ich noch bis Hendaye an die spanische Grenze fahren. Von da aus versuche ich, eine Mitfahrgelegenheit bis nach Pamplona zu kriegen, denn Flixbus fährt diese Strecke nicht und in spanischen Zügen darf man nur Klappräder mitnehmen, ausgenommen Züge mit Schlafwagen. Von denen fährt aber keiner diese Strecke. Da es gerade auf der ersten Hälfte stetig bergauf geht – der höchste Punkt ist laut Kompott 850 Meter – schaffe ich das mit dem Fahrrad nicht, wegen meines Asthmas. Außerdem kann da durchaus Schnee liegen. Von Pamplona aus folge ich wieder dem Eurovelo 1 bis runter an die andalusische Küste.

Jede Unterstützung ist weiterhin sehr willkommen, denn dadurch, dass ich wieder unterwegs sein werde, fehlt mir natürlich die dringend benötigte Zeit zum Schreiben. Neue Bücher verschieben sich so und das bedeutet: Auch die Einnahmen durch Tantiemen fallen kleiner aus. Aufträge im Bereich Mediengestaltung bleiben leider weiterhin aus, obwohl ich im vergangenen Jahr auf der gesamten Tour freigebig Visitenkarten verteilt habe, was ich zuvor auch noch nie gemacht hatte.

Jahresrückblick 2022

Zuerst die Statistik!

Start war am 1. März in Sérignac-sur-Garonne und das Ziel war am 14. November in Belleville-sur-Loire. 8 ½ Monate war ich unterwegs, also insgesamt 228 Tage. Davon waren es etwa 70 Tage, an denen ich länger als eine Nacht auf Campingplätzen gerastet habe. Die reine Reisezeit beträgt dann etwa 158 Tage.

Kilometerdurchschnitt pro Tag:

50

Reisegeschwindigkeit im Durchschnitt:

14 Stundenkilometer (auf flachen Strecken).

Die zurückgelegte Gesamtstrecke:

Geschätzt mit Hilfe von Komootaufzeichnungen, Google und Etappenbeschilderungen an den Radwegen: 8000 Kilometer oder mehr. Ich hoffe, dass ich für die nächste Tour 2024 wieder einen Fahrradcomputer habe, um genauere Ergebnisse zu bekommen.

Durchquerte Länder:

4, nämlich Frankreich, Belgien, Niederlande und Deutschland.

Die Fernradwege:

  • Eurovelo 3 – Abschnitt von Briare an der Loire über Paris nach Charleroi in Belgien. Der Eurovelo 3 wird auch Pilgerradweg genannt, weil er mit Start in Trondheim (Schweden) nach Santiago de Compostela (Spanien) führt.
  • Eurovelo 6 – Abschnitt von Nantes bis Briare an der Loire entlang. Auf dem Rückweg dann von Ottmarsheim (Eurovelo 15) bis Belleville-sur-Loire.  Der Eurovelo 6 wird auch Flussradweg genannt, weil sein Verlauf an einigen der berühmtesten großen Flüsse entlang führt: Loire, Donau und Rhein. Die Gegenrichtung über Wien und Budapest bis ans schwarze Meer würde ich gerne mal fahren.
  • Eurovelo 15 – Rheinradweg – Abschnitt von Mainz bis Ottmarsheim.
  • Weserradweg: Im Norden von Bremerhaven bis an die Elbe, auf der Rückfahrt dann von Langwedel bis Hann. Münden.
  • Fuldaradweg: Von Hann. Münden bis Fulda.
  • Elberadweg: Im Norden von der Elbemündung nach Hamburg rein und auf der anderen Uferseite zurück bis an die Nordseeküste. Auf dem Rückweg dann den Abschnitt von Dömitz nach Lauenburg a. d. Elbe.
  • Lüneburger-Heide-Radweg: Lauenburg a. d. Elbe bis Gifhorn.
  • Ostseeroute: Von Kiel bis Rostock.
  • In Belgien und den Niederlanden bin ich abschnittsweise der Nordseeroute gefolgt, größtenteils aber regionalen Radwegen entlang von Kanälen und Flüssen geradelt.
  • Allerradweg: Von Gifhorn bis Verden a. d. Aller.

Das touristische Highlight auf dieser Tour:

Schloss Versailles und Paris.

Städte auf der Tour:

  • Bordeaux
  • Nantes
  • Orléans
  • Paris
  • Gent
  • Antwerpen
  • Rotterdam
  • Amsterdam
  • Bremerhaven
  • Hamburg
  • Kiel
  • Lübeck
  • Rostock
  • Lüneburg
  • Kassel
  • Fulda
  • Frankfurt a. Main
  • Ludwigshafen
  • Speyer
  • Mulhouse
  • Besançon
  • Nevers

Fotos:

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Pläne und Ausblick:

Ich habe so viele liebe und hilfsbereite Menschen unterwegs getroffen, denen ich hier noch einmal Danke sagen möchte. Ganz besonders allen, die zum 1nitetent-Netzwerk gehören: So viel Freundlichkeit und Gastfreundschaft. Danke.

Zum ersten Mal auch traf ich drei meiner Autorenkolleginnen, die ich bislang nur aus den Sozialen Netzwerken kannte: Sandra Gernt, Valerie le Fiery und Chris P. Rolls. Auch wenn die Zeit nur knapp war: es war toll euch persönlich – quasi live und in Farbe – zu treffen und danke auch an Valerie für die erstklassige Stadtführung durch Lüneburg! Auch dem Team und der Familie auf Hof Birkenkamp mit seinen wunderschönen Alpakas möchte ich für die Gastfreundschaft danken. Ihr seid toll!

Außerdem habe ich nach 36 Jahren meine beste Freundin wiedergesehen: Maria und ihre Mann Carsten. 4 wundervolle Tage, die ich in eurem Feriendomizil an der Nordseeküste verbringen durfte. Zu kurz, um so viele Jahre nachzuholen. Wenn ich das nächste Mal durch Deutschland toure, treffen wir uns wieder, versprochen!

Ebenfalls danke möchte ich Annerose und ihrem Mann Geerd sagen, die mich in Belgien so nett aufgenommen haben und auch später noch viel geholfen haben.

Dass ich in diesem Jahr durch Frankreich nur im Frühling und Herbst – Anfang und Ende meiner Radwandertour – radelte, hatte etwas Positives: Meine Etappen führten mich fast durchweg durch Regionen, die im Sommer nicht oder weniger von der Megahitze betroffen waren. Ich liebe zwar den Sommer, vertrage aber weder Hitze noch Sonne besonders gut. Das wäre gerade in diesem Jahr für mich wohl sehr schwer geworden, wenn ich meine Route durch Frankreich gelegt hätte wie sonst auch. So aber, bekam ich außer den 2 heißen Tagen an der Nordseeküste hinter Büsum im Juli, erst etwas von der Trockenheit und Hitze zu spüren, als ich die Ostsee erreichte. Im Vergleich zu Frankreich war aber auch das noch erträglich.

Von größeren Pannen oder gar Unfällen bin ich glücklicherweise verschont geblieben. Allerdings wird mein treuer Drahtesel eine weitere lange Tour wohl kaum noch schaffen. Da müsste ich eine ganze Reihe an Teilen auswechseln lassen, die verschlissen sind. Was sich bei einem Rad dieser Preisklasse kaum lohnt. Meine Hoffnung ist ja, dass ich bald das Geld für ein E-Bike zusammensparen kann. Auch der Anhänger macht keine dritte Tour mehr mit. Der Unterbau und die Räder sind zwar noch vollkommen in Ordnung, Aufbau und Abdeckplane hingegen kaputt. Leider bekommt man beim Hersteller diese Teile nicht einzeln. Zudem möchte ich einen Monorad-Anhänger kaufen, weil die viel praktischer gerade auf schmalen Radwegen sind, aber auch im Stadtverkehr. Sie nehmen weniger Platz weg. Die Preise bewegen sich da ab 400 € aufwärts.

Die Packtaschen müssen ebenfalls ausgewechselt werden, auch da möchte ich in qualitativ gute Markenware investieren. Ortlieb oder Vaude. Ein komplettes Set für vorne und hinten kostet auch etwa so um die 300 bis 400 €.

Zelt habe ich jetzt ein gutes gekauft. Nachteile an dem Zelt sind die Probleme mit Kondenswasser – vor allem bei Hochnebel – und der geringe Platz, wenn man, wie ich, praktisch darin lebt. Vorteile sind die Stabilität auch bei starkem Wind, es hält jede Regen aus und isoliert Kälte sehr gut.

Meine Kleidung braucht ebenfalls ein Upgrade. Vom Laptop ganz zu schweigen. Das sind Kosten, die ich im kommenden Frühjahr auf keinen Fall stemmen kann, weswegen ich den Plan gefasst habe, erst wieder 2024 auf Tour zu gehen. Im Winter bleibe ich hier in Belleville-sur-Loire, solange ich es bezahlen kann. Im März wechsele ich dann auf den Campingplatz bei Nevers, weil der einen schönen Aufenthaltsraum hat. Das ist alles abhängig davon, wieviel Geld mir zur Verfügung steht. Im Oktober habe ich 2 Kurzgeschichten veröffentlicht, die sich aber leider nicht so gut verkauft haben. Im November habe ich aus Zeitgründen nichts veröffentlicht. Ich habe ja erst seit dem 15. November überhaupt erst wieder ernsthaft mit dem Schreiben begonnen, weil auf der gesamten Tour die Zeit gefehlt hat. Für den Dezember sind zwei Bücher geplant: Eine Kurzgeschichte zum 6. Dezember und ein Kurzroman zum voraussichtlich 25. Dezember. Da Amazon die Tantiemen immer erst 2 Monate nach dem Monat, in dem ein Buch erschienen ist, auszahlt, werde ich wohl erst im März wieder durchatmen können.

Ende Dezember kommen gerade mal 260 € aufs Konto, davon gehen schon 170 € für den Campingplatz weg. Januar und Februar wird es noch knapper. Möglich, dass es dann nicht einmal mehr für den Campingplatz reicht. Es sei denn, es kommen Design-Aufträge rein. Daher würde ich mich wirklich freuen, wenn ihr über GoFundMe spendet. Auch kleinere Spenden helfen! Von der letzten konnte ich Handschuhe und einen Winterschlafsack kaufen.

Die schönsten Fotos:

Landschaften von Frankreich bis Deutschland, von Frühling bis Herbst!

Flüsse und Kanäle!

Lüneburg!

Paris

Amsterdam

Hamburg

Gent und Antwerpen

Küsten und das Meer

Menschen und Tiere

Versailles

Städte und Sehenswürdigkeiten